Zusammenfassung
An klinischem Material wird gezeigt, daß der K-Gehalt von Eiter und Exsudat mit zunehmender Entzündung größer wird. Seröse Exsudate mit einer Acidität, die der des Blutserums entspricht, zeigen einen K-Gehalt nicht höher als das normale Serum. Sero-fibrinöse und seröseitrige Exsudate enthalten bis zur 1 1/2 fachen Menge des normalen K-Gehaltes. Die eitrigen Exsudate dagegen sind durch einen ganz enorm hohen K-Gehalt von 51, 3 bis zu 205 mg % ausgezeichnet, und in allen diesen Exsudaten geht der K-Gehalt mit der Schwere der Entzündung und dem Aciditätsgrad parallel. Es läßt sich also auch für die K-Ionenkonzentration im Entzündungsherd, genau wie für den osmotischen Druck und die H-Ionenkonzentration, eine nach dem Zentrum der Entzündung zu gerichtete Zunahme erweisen. Erklärt wird diese Zunahme an K dadurch, daß, je schwerer die Entzündung, desto mehr Zellen zerstört werden, aus denen K in das Exsudat übertritt.
Weiterhin ergibt sich, daß an dem Zustandekommen des Entzündungsschmerzes das K wesentlich beteiligt ist. Bei sero-fibrinösen und serös-eitrigen Exsudaten, deren aktuelle Reaktion und osmotischer Druck in einem Gebiet liegen, das nicht mehr schmerzerzeugend wirkt, ist es sogar als alleinige Ursache des Entzündungsschmerzes zu betrachten. Bei den akut eitrigen Exsudaten mit hohem Aciditätsgrad addiert sich der durch die Acidität bedingte Schmerz zu dem durch K-Vermehrung hervorgerufenen hinzu.
Literatur
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Die Arbeit wurde ausgeführt mit Unterstützung durch die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften an der Universität Würzburg.
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Häbler, C. Über den K- und Ca-Gehalt von Eiter und Exsudaten und Seine Beziehungen zum Entzündungsschmerz. Klin Wochenschr 8, 1569–1572 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01849103
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